Das beste Trinkwasser kommt aus dem Wald

Wie sich Kiefer und Buche mit Blick auf die Grundwasserbildung unterscheiden

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Rinde von Kiefer und Buche

Brandenburgs Wälder sind zwar deutlich von der Klimakrise gezeichnet, sie bergen aber auch erhebliches Potenzial, die Folgen des Klimawandels abzufedern. Ein Laubmischwald aus heimischen Bäumen mit dichtem Kronendach auf humusreichem Boden wirkt sich positiv auf den regionalen Wasserhaushalt aus: Hier verdunstet weniger Wasser als in Nadelwäldern, damit erhöht sich die Bodenfeuchte. Von dieser profitiert das gesamte Ökosystem Wald. Zudem kann mehr Wasser im Boden versickern, das wiederum wirkt sich positiv auf die Neubildung von Grundwasser aus. Waldflächen sind zudem relativ frei von Schadstoffen und Düngemitteln, sodass nach einem langen Versickerungsprozess durch poröses Gestein, Mikroorganismen und Wurzeln sehr reines Wasser ins Grundwasser einsickert.

Illustration Buche

Die Buche: Das Wasserwerk

Die Buche wird bis zu 320 Jahre alt und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 35 Metern. Rund 50 Prozent des Niederschlags verdunstet die Buche über ihre Blätter, das allerdings nur über sieben Monate im Jahr. In den fünf Wintermonaten trägt sie kein Laub. Die Rinde der Buche ist glatt, sodass das Regenwasser gut und ungehindert bis zum Boden ablaufen kann. Gleichzeitig ist die Rinde die Schwachstelle der Buche: Sie ist sehr dünn und kann den Baum nur schlecht vor intensiver Sonne schützen. Scheint die Sonne zu stark, geht das darunterliegende Gewebe kaputt, die Rinde platzt auf und Pilze können leicht eindringen. Die Blattkrone der Buche ist enorm dicht und wirft einen ausgeprägten Schatten unter dem Baum. Auch dies vermindert die Verdunstung deutlich. Unter Laubbäumen wie der Buche kann also wesentlich mehr Wasser in tiefere Bodenschichten gelangen und so zur Grundwasserneubildung beitragen.

Illustration Kiefer

Die Kiefer: Die Wasserverschwenderin

Die Kiefer kann bis zu 600 Jahre alt werden. Sie wächst zehn bis 45 Meter hoch. Brandenburg  ist im bundesweiten Vergleich die Region mit dem höchsten Kiefernanteil im Baumbestand: er liegt bei 73 Prozent. Aus dem „Blätterdach“ der Kiefer verdunstet deutlich mehr Wasser direkt von der Nadeloberfläche als von den Blättern der Buche, sodass weniger Wasser den Boden erreicht. Eine Kiefer verdunstet als immergrüner Nadelbaum ganzjährig über ihre Nadeln. Die Rinde der Kiefer ist zudem recht rau und zerklüftet: Hier bleibt das Regenwasser auf dem Weg zum Boden hängen und verdunstet. Das ist schlecht für die Bodenfeuchte und die Grundwasserneubildung.

 

Dieser Artikel ist ein Beitrag aus dem Dossier Die Zukunft des Waldes in Brandenburg.